Das Wetter passte zum Ergebnis. Grauer Himmel, kalter Nieselregen. Nach dem Abpfiff musste der Frust raus. Trainer Marco Ketterer fluchte. Da war echt mehr drin gewesen an diesem trüben Novembertag – jedoch scheiterten seine Mannen wieder einmal an der eigenen Abschlussschwäche. Sicher – Pech war auch dabei – wieder einmal – Pfosten und Latte verhinderten den Siegtreffer in Halbzeit zwei – und dann war da ja noch der nicht gegebene Elfmeter( Omar Kassassir wurde klar von den Beinen geholt) den – mal wieder – alle gesehen hatten, nur nicht Schiedsrichter Samuel Kalmbach, der Grund wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Aber Lamentieren hilft nix, Schuldzuweisungen noch viel weniger, denn eines war klar: Sexau hatte soviel Chancen zum Sieg, dass sie die drei Punkte auf jeden Fall hätten heim bringen müssen! Ketterers Team muss sich an die eigene Nase fassen. So paradox es klingt – das Spiel hätte auch verloren gehen können trotz der eigenen Überlegenheit, wenn Weisweil in den Anfangsminuten etwas kaltschnäuziger gewesen wäre. Denn da schien sich Sexau noch im Tiefschlaf zu befinden und Weisweils Stürmer waren nicht clever genug. Genauso schlafmützig kamen die Gastgeber auch aus der Kabine und bevor sie es sich versahen, kam Weisweil zum Ausgleich. Marco Schindler kam im Mittelfeld an den Ball, dribbelte unbehelligt in Richtung Sexauer Tor und zog ab: Drin das Ding und damit war der goldene Punkt auch gerettet, denn alles Anrennen der Sexauer in Hälfte zwo war vergeblich. Tim Trenkle, einer der besten Sexauer, schaffte die Führung in der ersten Hälfte, als er im dritten Anlauf über links erneut seinen Gegenspieler stehen ließ und sehenswert, und diesmal überlegt, ins lange Eck vollendete. Doch es blieb der einzige Torerfolg der Roten in diesem Spiel. Daniel Gutjahr versuchte es mit einem fulminanten Pfostentreffer, Niklas Haberstroh mit einem Distanzkracher an die Latte, doch der Ball wollte nicht nochmal ins Weisweiler Gehäuse. Immer wieder schaffte es Sexaus Flügelzange die Weisweiler im eigenen Strafraum einzusperren, jedoch resultierte daraus kein einziger klarer Torschuss. Immer wieder dachte man, jetzt muss der doch reingehen, doch entweder war wieder ein Weisweiler Bein dazwischen oder der letzte Pass fand keinen Adressaten. Mit zunehmender Spieldauer wurde es dunkler und trüber und vielleicht hätte einem Sexauer Spieler mal ein Licht aufgehen müssen, um endlich das Weisweiler Tor zu finden, jedoch blieb so ein Gedankenblitz leider aus und so endete das Spiel für glückliche Weisweiler und verzweifelte Sexauer mit einer Punkteteilung. Die Kaiserstühler nehmen das vorzeitige Weihnachtsgeschenk gerne mit und die Sexauer werden ob der verlorenen zwei Punkte wohl Kerzen anzünden müssen, um den Weg aus dem Dunkel der Torlosigkeit zu finden.