Hinter dem Texaspass ging die Sonne unter…

1:5 in Kiechlinsbergen – Ein gebrauchter Tag für unsere Elf

An Tagen wie diesem…möchte man lieber im Boden versinken (auch als Schreiber dieser Zeilen). Solche oder ähnliche Gedanke wird wohl mancher Spieler unseres Teams gehabt haben nach einer deutlichen und auch in dieser Höhe verdienten 1:5 Niederlage in Kiechlinsbergen. Man hatte sich den Schneid abkaufen lassen, ging zu zaghaft in die Zweikämpfe, war sowohl mental als auch physisch dem Gegner unterlegen, der einfach die bessere Power auf den Platz brachte. Die Kiechlinsbergener spielten Hurrafussball und waren mit einfachen Mitteln und großem kämpferischem Einsatz erfolgreich.

Ansätze für eine Ursachenforschung:

  1. Taktikumstellung
    Unser Trainerduo hatte umgestellt. Es ließ Omar Kassassir und Sascha Henin auf der Bank und brachte Florian Haberstroh als Stürmer. Dazu stellte er den sonst in der Abwehr spielenden Benedikt Dufner ebenfalls in den Angriff. Für Dufner spielte Roman Stratz rechts defensiv und dieser, das sei an dieser Stelle schon erwähnt, machte seine Sache gut. 
  2. Verletzungen
    Das neue Konzept wurde aber schon Mitte der ersten Halbzeit über den Haufen geworfen, als sich Benedikt Dufner und Lucca Schiavelli verletzten und in der 23. bzw. 45 Minute durch Omar und Sascha ausgetauscht werden mussten. Das Wechselkontingent war somit früh schon erschöpft und bedeutete einen erheblichen taktischen Nachteil. Außerdem musste schon vor dem Spiel Stammtorhüter Michael Blattmann verletzungsbedingt ersetzt werden durch Fabian Herrmann. Und dann ist da immer noch die Liste der Langzeitverletzten….
  3. Platz
    Das Geläuf in Kiechlinsbergen war tief, seifig und holprig. Flache Bälle versprangen, technische Kabinettstückchen waren nicht angesagt. Dribblings waren schwierig, hohe weite Bälle das bessere Mittel, das kam den Platzherren entgegen und widersprach der Spielweise unseres Teams. Ein Beispiel war Tim Trenkle, der mit den Platzverhältnissen überhaupt nicht zurande kam. Sonst immer einer der Besten , verzweifelte diesmal an dem unberechenbaren Platzverhältnissen. Aber er war nicht alleine mit seinem Frust. Viele unserer Ballverluste gingen auf das Konto des unebenen Rasens. 
  4. Effizienz
    Elfmeter dürfen schon mal verwandelt werden. Die Torausbeute ist noch immer nicht überragend. Das kann noch besser werden. Immerhin konnte sich Florian Haberstroh als neuer Schütze in die Torjägerliste eintragen. Weiter so!

Spiele darf man auch mal verlieren. Unser Anspruch ist nicht, einen Durchmarsch in die Bezirksliga zu schaffen im ersten Jahr. Was an diesem Sonntag leider dazu kam , waren ungewohnte Schwächen in unserer Abwehr. 5 Kisten in einem Spiel haben wir vorher in dieser Runde noch nie einstecken müssen. Doch auch das kann passieren ( siehe Hoffenheims 1:5 gegen Mainz an diesem Wochenende). Dadurch braucht keine Panik auszubrechen und dadurch steigt man auch nicht gleich ab.  5 Gegentore in einem Spiel tun weh, sie können aber auch ein Wachrüttler sein. Unsere Jungs täten gut daran, sich an die Tugenden zu erinnern, die sie in der letzten Runde gezeigt haben: Gemeinsam ist man stark! Erfolg kommt nur durch Teamleistung! Man siegt gemeinsam und – man verliert gemeinsam! Es ist nie die Schuld eines Einzelnen, wenn man verliert, sondern das Team ist dafür verantwortlich. Genauso sind Siege ein Verdienst der Leistung aller.  Diese Tugenden stecken in unseren Jungs, in jedem einzelnen von Ihnen, das wissen sie und das wissen wir, ihre Fans. Das Team hat sich bisher als eine intakte Gemeinschaft gezeigt. Und Niederlagen dürften an diesem Gemeinschaftsinn nichts ändern  – im Gegenteil, das sollte ihn nur noch stärker machen! Wie sonst können Mannschaften wie Bombach beispielsweise immer wieder jeden Sonntag auf den Platz gehen und mit neuem Mut und Zuversicht ein Spiel bestreiten?  Das eine ist der „Spirit“ , das andere ist der „Körper“, der die physische Leistung erbringen muss, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Diesen „Körper“ aber ,den muss man trainieren. Ohne Training kein Erfolg. Eine einfache Formel, die aber jeder versteht. Regelmäßiges Training ist der Schlüssel zum Erfolg. Auf diesem Niveau in der Kreisliga A sind zweimal Training in der Woche Standard und unabdingbar. Ohne dieses Training hat man eben die Nase nicht mehr vorne. In Simon und Marco haben wir zwei hervorragende Trainer, die diese Leistung in jedem unserer Jungs abrufen können durch entsprechende Trainingsreize. Die Beiden geben ihr Bestes und jeder unserer Spieler sollte geil darauf sein, diese Reize bei sich zur Entfaltung zu bringen. Was ist schöner, als den positiven Effekt am Sonntag dann im Spiel zu spüren und umzusetzen?  

Also Jungs, Ihr habt es drauf, ihr könnt es, ihr müsst nur wollen. In diesem Sinne, packt es an, „per aspera ad astra“ wie der Lateiner sagt, „“durch Mühe zum Erfolg“ und es müssen nicht gleich die Sterne sein, die ihr für uns und euch runterholen sollt, der kleine Schritt eines einzelnen Spielers kann ein großer werden für die gesamte Mannschaft. Man muss ihn nur tun. Und morgen ist ein guter Tag dafür.

© Peer Millauer